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Die Carnivore Ernährung bei Histaminintoleranz

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn du auf diesen Artikel gestoßen bist, versucht du wahrscheinlich herauszufinden, ob es überhaupt möglich ist, eine Carnivore Ernährung bei einer bestehenden Histaminintoleranz umzusetzen. Denn bei dieser wird hauptsächlich Fleisch verzehrt – was ja bei einer Histaminintoleranz sehr oft problematisch ist. Ich hoffe, ich kann dir mit meinen Tipps ein wenig Klarheit verschaffen. Kommen wir aber zuallererst zur Carnivoren Ernährung an sich:

Die Carnivore Ernährung – kurz und knapp

Die Carnivore Ernährung beinhaltet AUSSCHLIESSLICH tierische Produkte – Fleisch, Innereien, Butter(-schmalz), Rinderschmalz, Eier, Fisch und Meeresfrüchte. Es gibt auch eine besonders strenge Form, bei der nur rotes Fleisch konsumiert wird – die „Lion Diet“. Das könnt ihr euch nicht ganz vorstellen? Hier sind ein paar Rezepte für die „Lion Diet“. Durch den Verzicht auf praktisch jedes Allergen und sonstige Stoffe, die Pflanzen eigentlich als Abwehr dienen (Antinährstoffe wie Oxalate) und unser System reizen können, sollen selbst gravierende Autoimmunkrankheiten geheilt oder deren Symptome zumindest minimiert werden. Auch ehemals stark Übergewichtige schwärmen von ihren Abnehmerfolgen.

Anhänger der Carnivoren Ernährung behaupten, wenn man „Nose to tail“ isst, als auch nicht auf Organe etc. verzichtet, muss man mit keinen Mangelerscheinungen rechnen. Mein erstes Buch zu dieser Ernährungsform war: The Carnivore Code von Paul Saladino – das kann ich sehr empfehlen. Auf Deutsch heißt es: Fleisch for Life. Warum Vegan uns krank macht und Fleisch uns heilt. Auch wenn Saladino selbst mittlerweile Obst wieder eingeführt hat, ist es doch ein gutes Grundlagenwerk, das viele spannende Studien aufgreift.

Ich folge einschlägigen Facebook-Gruppen bereits seit geraumer Zeit. Dort tummelt sich eine Vielzahl an Personen, denen die Carnivore Ernährung tatsächlich geholfen hat – sei es bei Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, bei Ekzemen, systemischen Beschwerden und und und. Aber es sind auch viele darunter, bei denen die Carnivore Ernährung nicht funktioniert wie gewünscht – sie fühlen sich ausgelaugt, haben Verdauungsbeschwerden und … und … und. Auch eine FB-Gruppe für histaminintolerante Carnivoren gibt es.

Was ich durch diese FB-Gruppen gelernt, aber noch nicht überprüft habe: Viele nehmen trotzdem Elektrolyte zu sich, weil der Bedarf durch die Carnivore Ernährung nur schwer gedeckt werden kann. In den Foren kursiert die Ansicht, dass ein hoher LDL-Cholesterinspiegel keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht. Problematischer sind hingegen Triglyceride und Insulinresistenz (die zu Diabetes mellitus führen kann). Um mich in letzteres Thema einzuarbeiten, höre ich im Moment bei Audible das Hörbuch: The Great Cholesterol Myth. Vielleicht auch was für dich? Das Hörbuch ist im Moment mit Abo übrigens kostenlos verfügbar. Wenn du dich bei Audible anmeldest, bekommst du dein erstes Hörbuch übrigens GRATIS 🙂.

Nun aber zurück zur Carnivoren Ernährung und ob bzw. wie diese auch für Histaminintolerante umgesetzt werden kann:

Umsetzung der Carnivoren Ernährung bei Histaminintoleranz

Histaminintolerante vertragen häufig Fleisch nur sehr frisch bzw. in geringen Mengen. Außerdem gibt das Eiweiß aus Eiern als Histaminliberator und kann ebenfalls zu Problemen führen – genauso wie fermentierte Milchprodukte (Käse, Joghurt, Sauerrahm etc.) . Zudem sind Innereien problematisch, weil diese viel Histamin enthalten. Wie soll das also funktionieren?

Leider findet man dazu online nur sehr wenige Informationen, in dieser Facebook-Gruppe habe ich diesbezüglich schon allerhand erfahren:

  • Studien zeigen, dass das Kochen in heißem Wasser die einzige Methode ist, die Histamin reduziert. Denn Histamin ist wasserlöslich. Das Wasser muss allerdings weggeschüttet werden.
  • Fleisch sollte bei einer Histaminintoleranz bestenfalls ungereift verzehrt werden. Dafür fragt man am besten direkt auf dem Bauernhof nach, ob man sich ungereiftes Fleisch noch am Schlachtungstag abholen darf. Faschieren und einfrieren kann man dieses selbst.
  • Viele verwenden zur Zubereitung ihrer carnivoren Gerichte einen Instant Pot (Eintöpfe, Suppen). Der Instant Pot ist im Prinzip die Weiterentwicklung eines Schnellkochtopfs, mit zahlreichen Zusatzfunktionen. Ich habe euch meinen Instant Pot verlinkt, den ich LIEBE. Geschnittene und geschälte Kartoffeln sind nach einer kurzen Aufheizungsphase in 9 Minuten fertig, unaufgetauter Tiefkühllachs inklusive Aufheizen in ca 11 Minuten. Eine Hühnersuppe dauert anstatt einer Stunde nur 20 Minuten; Gulasch muss nur 25 Minuten gekocht werden – einfach genial. Und vor allem genau das Richtige bei einer bestehenden Histaminintoleranz, denn umso kürzer die Zubereitungszeit, umso weniger Histamin wird gebildet.
  • Zahlreiche, die sich carnivor ernähren, verwenden auch einen Air Fryer (LINK). Sogar gefrorene Steaks lassen sich in diesem zubereiten. Ich habe lange recherchiert und einen Air Fryer gefunden, der nicht nur mit einer tollen Leistung sondern auch mit einer kinderleichten Bedienung und viiiiel Platz aufwarten kann. Bei diesem kann man mit der Max-Crisp-Funktion Tiefgefrorenes ohne Auftauen zubereiten. Und auch das ist bei einer Histaminintoleranz vorteilhaft.
  • Generell soll bei der Carnivoren Ernährung seeeehr fettreiches Fleisch verwendet werden. Man liest immer wieder von einem Verhältnis von 70 % Fett und 30% Protein. Nur so kommt man auf ausreichend Kalorien, ohne zu viel Protein zu sich zu nehmen.  Das kommt Histaminintoleranten zugute, da Fett nicht bzw. nur in geringem Maße histaminhaltig ist.
  • Einige verwenden Nieren-Supplemente, die natürliches DAO enthalten, um sich Nahrungsergänzungsmittel wie Daosin zu sparen, die nicht mit den Prinzipien der Carnivoren Ernährung vereinbar sind.
  • Da das Wiederaufwärmen bzw. der spätere Verzehr von bereits zubereitetem Fleisch Probleme macht, legen einige immer mal wieder Fastenphasen ein bzw. essen nur zweimal am Tag. So gibt es zum Beispiel nur ein Frühstück und ein Abendessen und zu Mittag wird gefastet. Bitte hier aber UNBEDINGT aufpassen. Nicht für jeden HITTIE ist Fasten geeignet – denn durch Hunger wird Histamin ausgeschüttet. Und wenn du es versuchen möchtest, dann stelle dich Schritt für Schritt um.
  • Anfängliche gesundheitliche Verschlechterungen können dem Oxalate-Dumping geschuldet werden. Oxalat wird ausschließlich durch pflanzliche Lebensmittel aufgenommen und, wenn das in einem zu hohen Maße passiert, lagern sich Oxalatkristalle ein und können zu Symptomen führen. Wenn man oxalatarm isst, werden diese im Idealfall nach und nach aus dem Körper befördert. Damit die Symptome nicht zu drastisch sind, macht es Sinn, langsam umzusteigen. Mein Lieblingsbuch zum Thema Oxalat in Lebensmitteln stammt übrigens von Sally K. Norton: Gefährliche Superfoods.

Ich hoffe, diese Tipps helfen dir bei der Umsetzung. Ich möchte betonen, dass ich hier keine Empfehlung für diese Ernährungsform gebe, sondern lediglich über diese informiere. Sprich unbedingt mit deinem (ganzheitlichen) Arzt, bevor du startest.

 

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