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Histaminintoleranz und Schwangerschaft

Ihr Lieben! Aus gegebenem Anlass ( meiner eigenen Schwangerschaft) soll es in diesem Blog-Beitrag um Schwangerschaft bei einer bestehenden Histaminintoleranz gehen. Viele Betroffene haben schon davon gehört, dass eine Histaminintoleranz in der Schwangerschaft verschwindet oder Symptome zumindest weniger ausgeprägt auftreten. Ist das so richtig? Und was gilt es generell als Betroffene einer Histaminintoleranz in der Schwangerschaft zu beachten? Welche Nährstoffe können in welcher Form supplementiert werden? Alle diese Fragen (und mehr) werden in diesem Blog-Beitrag beantwortet.

Endlich normal essen in der Schwangerschaft?!

Tatsächlich schüttet dein Körper in der Schwangerschaft bis zu 500 Mal mehr DAO (Enzym zum Abbau von Histamin) aus, als vorher. Ist das nicht beachtlich? So ist der Embryo/Fötus bestmöglich vor “Histaminausrutschern” geschützt. Denn solche können unter anderem zu verfrühten Wehen und somit zu einer Fehlgeburt führen.

Aber heißt das auch automatisch, dass du in der Schwangerschaft wieder histaminreicher essen kannst? Die Antwort ist hier leider NEIN. Denn die Histaminintoleranz hat viele Ursachen; eine verringerte DAO-Aktivität ist nur ein Faktor von vielen. Aber die Möglichkeit besteht dennoch! Denn nicht nur aufgrund einer erhöhten DAO-Produktion, sondern auch aufgrund der Hormonumstellungen und einer verringerten Aktivierung des Immunsystems kann im Körper so allerhand passieren :)! Ich drücke euch die Daumen, dass das bei euch der Fall ist.

Kritische Nährstoffe – Folsäure & Jod

Wenn du schwanger bist und schon beim Frauenarzt warst, so hast du wahrscheinlich schon eine Probierpackung mit einem Präparat enthalten, das Folsäure und Jod enthält – beide Nährstoffe werden von Betroffenen einer Histaminintoleranz häufig schlecht vertragen. Darauf zu verzichten, kann jedoch schwere Folgen mit sich bringen:

Bei einem Folsäuremangel in der frühen Schwangerschaft sind das zum Beispiel Neuralrohrdefekte. Aber auch Jod ist ein essentieller Nährstoff; viele Hitties verzichten auf jodiertes Speisesalz und vertragen auch kein natürliches Jod, zum Beispiel in der Form von  “Kelp”. Somit ist ein Jodmangel fast vorprogrammiert.  Dieser kann sich nicht nur negativ auf die Aktivität der Schilddrüse auswirken, sondern auch die Sprachentwicklung des Kindes negativ beeinflussen. Auch konnte bei Säuglingen mit einer unzureichenden Jodzufuhr eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein geringeres Geburtsgewicht sowie einer Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) festgestellt werden.

Schwangere Hitties und Folsäure

Ein Folsäuremangel kann unkompliziert über den Haus- oder Frauenarzt (Blutabnahme) festgestellt werden. Falls man aber nicht zu den wenigen Glücklichen gehört, die ihren Folsäurebedarf über die Ernährung decken können, kommt für Hitties grundsätzlich Folgendes in Frage (Bitte immer mit Arzt abklären):

  1. Verzehr von ausreichend verträglichem grünen Gemüse (speziell: Brokkoli, Fenchel, evtl. Mangold) und Salaten sowie von verträglichen Nüsse (Pistazien, Macadamia, Mandeln), Vollkornprodukten, Kartoffeln und, falls verträglich, Eiern. Achte dabei auf eine schonende Zubereitung (nicht zu heiß, nicht in Wasser kochen, eher dünsten).
  2. Supplementatiion von aktiver Folsäure (Folat) – diese wird häufig besser vertragen als diejenige aus klassischen Schwangerschafts-Supplements.
  3. Subkutane Injektion von Folsäure: Sprich mit deinem Arzt über die Möglichkeit, Folsäure zu spritzen, falls du diese nur oral eingenommen nicht verträgst. Diese Möglichkeit habe ich gewählt, um in der Schwangerschaft ausreichend versorgt zu sein. Ich habe mir über einen ganzheitlich arbeitenden Arzt Ampullen mir aktiver Folsäure herstellen und verabreichen lassen.

Schwangere Hitties und Jod

Wie oben beschrieben, kann ein Jodmangel gravierende Folgen mit sich bringen und sowohl die Gesundheit der Mutter als auch des Embryos/Fötus beeinträchtigen. Auch ein Jodmangel kann festgestellt werden und zwar über eine Urinprobe (In Österreich keine Kassenleistung!).

Diese Möglichkeiten bestehen für Hitties, die jodiertes Speisesalz schlecht vertragen:

  1. Durch Meeresfische kannst du deine Jodzufuhr erhöhen. Sprich auch mit dem Metzger deines Vertrauens, ob die von ihm bezogenen Schlachttiere Jod zugefüttert bekommen.
  2. Wenn Jod nur oral nicht vertragen wird, kann es in Tropfenform auf die Haut aufgetragen und eingerieben werden (so mache ich es). Dr. Simone Koch empfiehlt diese Tropfen  (Bitte mit einer ganz kleinen Dosis starten).

Die Rolle von Magnesium für Hitties in der Schwangerschaft

Ein Magnesiummangel kann HIT-Symptome verschlimmern; schon alleine deswegen sollten Hitties auf eine ausreichende Magnesiumversorgung achten. Zusätzlich ist Magnesium während der Schwangerschaft unter anderem aufgrund der krampflösenden Eigenschaften ein wichtiger Nährstoff (um zum Beispiel vorzeitige Wehen zu vermeiden).

Aber woran kann es liegen, dass Magnesium (von Hitties) schlecht vertragen wird?

  1. Die Kapsel oder die Füllstoffe sind nicht HIT-konform. Nimm deswegen nur Produkte mit einer veganen Kapselhülle und verwende Produkte ohne Füllstoffe (unter Punkt 3 habe ich 2 HIT-konforme Produkte verlinkt).
  2. Magnesium wurde zu hoch dosiert. Starte mit einer kleinen Menge und “arbeite dich vor”.
  3. “Falsche Magnesiumverbindung” wurde gewählt. Magnesium-Citrat ist für Hitties generell schlecht verträglich. Eine bessere Wahl sind Magnesium-Bisglycinat oder Magnesium-Malat, denn diese beiden Verbindungen gelten generell als besonders verträglich. Ich vertrage ersteres spitzenmäßig!

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Tipps weiterhelfen. Hinterlasse mir gerne einen Kommentar. Vielleicht bist du ja selbst schwanger und möchtest von deinen Erfahrungen berichten? Haben sich z.B. deine HIT-Symptome in der Schwangerschaft gebessert?

 

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