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Fermentieren mit Histaminintoleranz

Warum ich nun regelmäßig fermentiere:

Ich habe vor Kurzem ein Interview mit Paul Seehorst, Gründer der Firma Fairment, gesehen und war begeistert von den Vorteilen, die sich durch das Fermentieren ergeben. Fermentieren bietet folgende Vorteile:

  • In Fermenten findet man eine gut aufeinander abgestimmte Population an Mikroben. Diese wirken nachweislich um ein Vielfaches besser als Probiotika (= Bakterien zum Einnehmen).
  • Vitamine und Mineralstoffe können besser aufgenommen werden.
  • Durch das Fermentieren entwickeln sich Vitamine, unter anderem B-Vitamine.
  • Außerdem werden Inhaltsstoffe in Lebensmitteln so bekömmlicher – wie zum Beispiel beim Sauerteig.
  • Die Haltbarkeit des Lebensmittels wird verlängert (z.B. bei Sauerkraut)

Fermentieren bei einer Histaminintoleranz – geht das?

Ich muss gestehen, ich war mehr als skeptisch. Denn jeder, der an einer Histaminintoleranz leidet, weiß, dass fermentierte Lebensmittel “Histaminbomben” sind. Paul Seehorst erklärte allerdings im Interview, dass es für von einer Histaminintoleranz Betroffene durchaus Möglichkeiten gibt, fermentierte Lebensmittel zu konsumieren. Allerdings mit Einschränkungen. Laut Paul Seehorst gibt es 2 Möglichkeiten:

1) Wasserkefir

Bei Wasserkefir kann kein Histamin nachgewiesen werden. Daher eignet sich das prickelnde Erfrischungsgetränk eventuell auch bei einer Histaminintoleranz. Zu beachten ist aber, dass sich durch die Fermentation kleine Mengen an Alkohol bilden und die Bakterien im Wasserkefir auch histaminbildend sein können.

Ich habe den Selbsttest gemacht und vertrage Wasserkefir problemlos, obwohl ich eine extrem ausgeprägte Histaminintoleranz habe :)! Außerdem bin ich mittlerweile ein großer Fan des erfrischenden Getränks, weil es in so vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen hergestellt werden kann. Der Zeitaufwand zur Herstellung ist ebenfalls seeeehr gering.

Alles was du dafür brauchst:

Den Wasserkefir lässt du dann an einem dunklen Ort 2-3 Tage stehen und et voila – dein Wasserkefir ist fertig. Ich habe es anfänglich mit zwei Tagen versucht und als ich den gut vertragen habe, habe ich auf 3 Tage erhöht. Ich gebe auch immer nur 60g Zucker in die Mischung – das reicht aus. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Zweitfermentation vorzunehmen, um den Geschmack des Getränks zu erhöhen.

2) Selbstgemachtes und sehr lange gelagertes Sauerkraut: 

Umso länger Sauerkraut lagert, umso mehr werden histaminabbauende Bakterien aktiv. Das bedeutet, wer sein Sauerkraut mindestens zwei Monate lagern lässt, kann laut Seehorst vorsichtig versuchen, auch mit einer bestehenden Histaminintoleranz Sauerkraut zu konsumieren. Ich habe mich gleich daran gemacht, Sauerkraut selbst herzustellen. Es ist aber noch nicht ganz fertig. Wenn du Interesse daran hast, ob der Versuch geglückt ist, dann hinterlasse gerne einen Kommentar.

 

BITTE BEACHTEN: Wichtig ist bei beiden Varianten, dass sehr, sehr vorsichtig probiert wird, ob es verträglich ist. Dieser Artikel ist keine Handlungsempfehlung; vielmehr werden eigene Erfahrungen mit dem Fermentieren geschildert.

8 Kommentare zu “Fermentieren mit Histaminintoleranz

    1. Liebe Stefanie,
      ich habe es leider noch immer nicht probiert ;)! Aber den Wasserkefir trinke ich noch immer täglich und er tut mir echt gut.

  1. Würde gerne wissen, ob du das Sauerkraut vertragen hast. Gibt es außer Wasserkefir und Sauerkraut noch etwas Fermentiertes was du verträgst?
    Vielen Dank im Voraus für deine Antwort.

    1. Liebe Carla,
      ich habe das Sauerkraut leider immer noch nicht probiert, werde aber gerne berichten, sobald ich mehr weiß. Ja, im Biosupermarkt gibt es fermentierte Karotten mit Ingwer. Die vertrage ich auch gut in kleinen Mengen :)! Ansonsten habe ich noch nicht allzu viel probiert. Besonders vor den eiweißreichen fermentierten Produkte (Milchkefir, Joghurt) habe ich “Respekt”.

      Liebe Grüße
      Simone

  2. Hallo,

    woher kommt die Aussage das nach zwei Monaten sich das Histamin wieder reduziert. Ich habe nirgends etwas dazu gefunden?

    1. Diese Aussage stammt von Paul Seehorst, Gründer der Firma Fairment, falls dir das was sagt. Er ist eine echte Koryphäe, was das Fermentieren betrifft.

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